Philosophie

„Es muss im Leben mehr als alles geben“ Jenny der Hund bei Maurice Sendak

Eigentlich ist uns ALLES genug, aber mit weniger als ALLES wollten wir uns im Sommer 2009 auch nicht zufrieden geben. Also entschlossen wir uns einen Ort zu schaffen, an dem wir alles machen können, alles haben, alles erleben. Agentur für ALLES, sagte Silke, die in den letzten fünf Jahren mehr oder weniger in einer Agentur gelebt hat. Klingt gut, was machen wir dort, fragte Sarah, die viel lieber in die Agentur für ALLES als nochmal zur Agentur für Arbeit wollte.

Alles was wir können und alles was uns Spaß macht. Arbeiten, mit allen Fähigkeiten, die wir haben. Mitbewegen. Begeisterung teilen. Unsere Fähigkeiten verbinden und Raum für kreativen Austausch schaffen. Ein Ort, an dem sich Menschen aus aller Welt begegnen und wohl fühlen. Auf Wünsche eingehen. Wir wollen Gastgeber und Gestalter sein.

Wow, das ist viel, kriegen wir das unter einen Hut? Ja klar, wir müssen nur den passenden Hut finden. Also machten wir uns auf die Suche. In Neukölln, da wo wir zuhause sind. Und schließlich fanden wir die schöne alte Fabrik in der Hobrechtstraße und waren glücklich, als immer deutlicher wurde, dass sie unser Traumschloss werden würde.

Während wir uns in den folgenden Monaten der Herausforderung stellten Andere zu überzeugen, dass unser Traumschloss kein Luftschloss ist, bekam die Idee immer konkretere Formen. Und irgendwann war klar: die Agentur für Alles wird ein Hotel. Vielleicht kein Hotel im klassischen Sinne, aber wer braucht das schon in Berlin und wer will das schon in Neukölln?!

 

Silke Lorenzen (im Bild rechts) wuchs in Pakistan, auf den Philippinen, in China und Indien auf. Nach einer Deutschland-Odyssee von Hessen über Bayern, Hamburg und Leipzig konnte sie in Berlin endlich neue Wurzeln schlagen und entschied sich zu bleiben. Obwohl ihr die Mangos hier nicht mehr in den Schoß fielen, fand sie Geschmack am Berliner Leben. Einige Jahre hat Silke sich die Zähne an verschiedenen Jobs ausgebissen, bis sie ihr großes Organisationstalent entdeckte. Mit den besten Eigenschaften, die sie aus ihrer asiatischen Kindheit mitbrachte wurde sie schnell zu einer Eventmanagerin, die jede noch so anspruchsvolle Situation meisterte. Als sie die hundertste Veranstaltung perfekt über die Bühne gebracht hatte, wurde ihr klar, dass sie jetzt mal was organisieren möchte an dem sie selber Freude hat.

Sarah Vollmer (im Bild links) erblickte im West-Berlin der 70er Jahre das Licht der Welt. Auch wenn das kaum einer glauben mag, war ihre Kindheit von einer ländlichen Idylle geprägt. In den Erinnerungen an das Milchholen beim Bauern hinterm Windmühlenberg und Mais klauen in den Feldern spiegelt sich ihre frühe Leidenschaft für alles Essbare wider. Da ihr jedoch eine akademische Ausbildung vorherbestimmt war, machte sie zuerst einen spannenden (Humanmedizin) und erfolgreichen(Modedesign) Exkurs in die Hochschulwelt bevor sie in der Küche landete. In den letzten Jahren begeisterte Sarah Kunden und Freunde mit ihren Entwürfen und Produkten – egal ob Kleid, Wohnung, Garten, Möbel oder Menü. Auf der Suche nach dem richtigen Rahmen für ihr gestalterisches Können und ihre kulinarischen Interessen traf sie auf Silke, die schon einen Plan ausgeheckt hatte.